Bei Gesprächen über den Klimawandel stößt man leider immer noch auf widersprüchliche und wissenschaftlich nicht gefestigte Behauptungen, die trotz aller Polemik immer noch weit verbreitete Meinungen sind. Diesen wollen wir mit folgender Faktensammlung den Wind aus den Segeln nehmen. Gemeinsam können wir Klarheit schaffen und Schritt für Schritt die Stolpersteine zugunsten des Klimaschutzes beseitigen. Kommunizieren wir zielgerichtet Fakten und lassen wir uns von falschen Behauptungen nicht verwirren.

Behauptung Nr. 7:

Beim letzten kalten Winter kamen mir schon Zweifel, ob die globale Erwärmung überhaupt stattfindet.

Fakt ist aber: Ein kalter Tag (oder auch ein kalter Winter) ändert nichts am langfristigen Trend der Erderwärmung. Seit Mitte des letzten Jahrhunderts ist der weltweite Durchschnitt der Temperaturen um etwa 0,12°C pro Jahrzehnt gestiegen. Dieser langfristige Klimatrend wird aber überlagert durch kurzfristige Ausschläge des Wetters nach oben und unten. Trotz Erderwärmung ist immer wieder auch mit Kälterekorden zu rechnen. Aber bei genauer Betrachtung der Temperaturextreme im letzten Jahrzehnt fällt auf: Es gab doppelt so viele Hitze- wie Kälterekorde.

Kurzfristige Kälte- und Hitzeperioden sind starke körperliche Erfahrungen. Im Gegensatz dazu kann man langfristige Temperaturänderungen nur schwer wahrnehmen. Darum fällt es den meisten Leuten äußerst schwer, das aktuelle Wettergeschehen und langfristige Klimatrends voneinander zu trennen.

Behauptung Nr. 8:

Der Klimawandel ist doch gar nicht so schlimm. Er kann auch positive Auswirkungen haben.

Fakt ist aber: Es ist ohne Zweifel festzuhalten, dass die negativen Auswirkungen des Klimawandels auf unsere Umwelt, Landwirtschaft, Gesundheit und Ökonomie die möglichen positiven Folgen um ein Vielfaches überwiegen. Fast ausschließlich in den nördlichen Regionen der Erde kann es durch eine moderate Erwärmung zu mehr Erträgen in der Landwirtschaft, längeren Vegetationsperioden und einer Einsparung von Heizkosten kommen. Diese temporären Vorteile können aber auch schnell versiegen, da noch mehr CO2 und Erwärmung das Wachstum der Pflanzen behindern könnte und die Wasserversorgung nicht mehr gesichert wäre. Der Rest der Welt, vorwiegend der globale Süden, hat jetzt schon mit Wetterextremen, wie Dürren, Überschwemmungen, Wirbelstürmen, Starkregen, Hitzewellen und Missernten zu kämpfen. Die Bedrohung der Lebensräume vieler Menschen schreitet kontinuierlich voran und viele Millionen sind gezwungen ihre Heimat zu verlassen, während ein paar wenige kurzzeitige Vorteile durch die Erwärmung erfahren.

Behauptung Nr. 9:

Klimaschutz ist überbewertet. Wenn die großen Emittenten nichts tun, kann Österreich auch nichts bewirken.

Fakt ist aber: Klimaschutz darf nicht länger eine Bürde sein. Die Opferrolle muss abgelegt werden. Klimaschutz ist eine Chance, Entwicklungen früh zu erkennen und als Vorreiter eine Pionierfunktion einzunehmen. Außerdem bringt Klimaschutz viele Vorteile mit sich:

  • Emissionssenkungen sind möglich, ohne dass die Wirtschaft in den Ruin getrieben wird. Ganz im Gegenteil: Wirtschaftlicher Erfolg und Klimaschutz-Erfolg gehen Hand in Hand. Schweden konnte beispielsweise seit 2000 seine Treibhausgasemissionen um 21% senken, während die Wirtschaftsleistung um 31% stieg.
  • Langfristig liegen die Kosten des Klimaschutzes deutlich unter denen, die eine ungebremste Erderwärmung zur Folge hätte.
  • Eine nachhaltige Ressourcennutzung ist die einzige Möglichkeit, den nächsten Generationen eine intakte Umwelt zu übergeben.
  • Investitionen in erneuerbare Energien und andere Klimaschutztechnologien stärken die heimische Wirtschaft.
  • Staaten werden unabhängiger von Energieimporten, zugleich wird die Energieversorgung billiger und sicherer.
  • Jene Staaten und Wirtschaftsregionen, die Klimaschutzinnovationen forcieren, sind im globalen Wettbewerb und auf den Zukunftsmärkten besser aufgestellt.
  • Ebenfalls wird auf kommunaler und regionaler Ebene die Wertschöpfung gesteigert und es werden dabei Arbeitsplätze geschaffen. Allein in Österreich sind fast 40.000 Arbeitsplätze dem Sektor Erneuerbarer Energien zu verdanken.

 

Quellen: