97% der KlimaforscherInnen sind sich einig, dass der Klimawandel auf anthropogene bzw. menschengemachte Ursachen zurückzuführen ist und eine schleichende Bedrohung für die Menschheit darstellt. Für ForscherInnen ist der Klimawandel Tatsache, für BürgerInnen dagegen schwer nachvollziehbar. Laut Eurobarometer-Befragung wird der Klimawandel vom Großteil der Bevölkerung zwar schon als ernstes Problem eingestuft, allerdings ist er in seiner Komplexität nur schwer nachzuvollziehen.

Mit dem Beginn des Klimawandeldiskurses gab es auch kritische Stimmen hinsichtlich dieses komplexen Sachverhalts. Man hört leider immer noch die Stimmen der sogenannten KlimaskeptikerInnen. Aus ihrer Sicht wird eine grundlose Klimahysterie geschürt. Mitausgelöst bzw. verstärkt wird dieser Trend durch zwei Faktoren. Zum einen durch das Erstarken bestimmter populistischer Bewegungen, deren unwissenschaftliche Aussagen immer wieder aufzeigen, wie leichtfertig eine auf wissenschaftlichen Daten beruhende Tatsache mit simplen und oft polemischen Aussagen in Zweifel gezogen wird. Das gegenwärtige politische Umfeld wird aus diesem Grund vermehrt als post-faktisch bezeichnet. Dies bedeutet, dass politisches Handeln nicht mehr nur von Fakten, sondern wesentlich mehr von persönlichen und parteipolitischen Bedürfnissen, Reflexen und Aversionen gesteuert wird. Zum anderen nimmt die steigende Interaktion in sozialen Medien alarmierende Tendenzen an. Auf der von mittlerweile 3,7 Millionen ÖsterreicherInnen genutzten Plattform Facebook ist das Phänomen der „Filterbubble“ dafür verantwortlich, dass BenutzerInnen in einer Informationsblase isoliert werden. Mithilfe von Algorithmen werden Informationen ausgeschlossen, die den bisherigen Meinungen, Ansichten und Wertvorstellungen widersprechen. KlimaskeptikerInnen und deren näheres Umfeld sehen somit hauptsächlich Beiträge, die ein Umdenken weitestgehend blockieren und die skeptische Haltung unterstützen.

Diesen Tendenzen muss entgegengewirkt werden. Wir befinden uns im Informationszeitalter, weshalb es umso wichtiger ist, möglichst schnell gut durchdachte und möglichst einfach formulierte, jedoch fundierte Gegenargumente zu liefern und Handwerkszeuge zu entwickeln, die diese gefährliche Dynamik abbremsen können.