Klimafreundlich einkaufen – so geht’s!
Lebensmittel einkaufen – das tun wir fast täglich. Dabei treffen wir viele kleine Entscheidungen, die große Auswirkungen auf das Klima haben können. Das Ernährungssystem ist für etwa 34% der globalen Treibhausgasemissionen verantwortlich. In Österreich gehen rund 20% der Treibhausgase auf das Konto der Ernährung.
Doch mit bewussten Kaufentscheidungen kann jede:r einen Beitrag zum Klimaschutz leisten.
1. Bio-Lebensmittel bevorzugen
Biologisch erzeugte Lebensmittel stammen aus einem Anbau, der auf chemisch-synthetische Pestizide und Kunstdünger verzichtet. Auch Gentechnik ist tabu. Das schützt nicht nur Böden, Wasser und Artenvielfalt, sondern reduziert auch Emissionen: Laut einer Studie von Gao und Serrenho (2023) verursachen synthetische Dünger weltweit etwa 5 % der Treibhausgasemissionen. Bio-Landwirtschaft kann diesen Anteil deutlich senken
2. Regional einkaufen
Produkte aus der Region haben meist kürzere Transportwege und damit einen geringeren CO₂-Fußabdruck. Außerdem stärkst du mit deinem Einkauf lokale Betriebe.
Wichtig: Regional bedeutet nicht automatisch saisonal – Erdbeeren aus einem beheizten Glashaus in der Nähe sind oft klimaschädlicher als saisonales Obst aus dem Ausland.
3. Saisonale Produkte wählen
Saisonale Lebensmittel brauchen keine beheizten Gewächshäuser oder energieintensive Kühlung. Das spart Energie und damit CO₂. Ein Beispiel: Tomaten aus dem Glashaus verursachen laut einer deutschen Ökobilanzstudie bis zu 9-mal mehr CO₂ als Freilandtomaten zur Saison.
Ein Saisonkalender hilft dir dabei, den Überblick zu behalten. Apps oder Infoflyer vom Biohandel oder von Umweltschutzorganisationen sind hier gute Begleiter.
4. Weniger Fleisch konsumieren
Die Produktion von Fleisch, insbesondere von Rindfleisch, verursacht – abgesehen vom Tierleid – sehr viele Emissionen. Für ein Kilogramm Rindfleisch entstehen durchschnittlich 13,6 kg CO₂ (das entspricht ca. einer 60-80km langen Autofahrt oder dem Aufladen von ca. 6-7 Smartphones für ein Jahr).
Zudem geht der Fleischkonsum oft mit Entwaldung – besonders in Südamerika – einher, da für Futtermittel wie Soja riesige Flächen gerodet werden.
Pflanzenbasierte Alternativen sind klimafreundlicher, mitunter gesünder und meist günstiger. Wünschenswert wäre es mit Sicherheit, Ernährungsgewohnheiten zu diversifizieren und die Lebensmittelversorgung nachhaltiger zu gestalten.
Schon ein fleischfreier Tag pro Woche würde einen Beitrag dazu leisten.
5. Stofftaschen statt Plastiksackerl
Plastiktaschen verursachen nicht nur CO₂ in der Produktion, sondern bleiben oft jahrzehntelang in der Umwelt. Stofftaschen oder langlebige Körbe sind nicht nur nachhaltiger, sondern auch stabiler. Wer regelmäßig einkaufen geht, kann sich eine kleine Sammlung praktischer Mehrwegbeutel zulegen – ideal auch für Obst und Gemüse.
6. Plastikverpackungen reduzieren
Verpackungen – vor allem Einwegplastik – machen einen großen Teil des Verpackungsmülls aus. Die Europäische Kommission berichtete, dass jede:r EU-Bürger:in im Jahr 2021 durchschnittlich etwa 180 kg Verpackungsabfall erzeugte
Kaufe deshalb möglichst unverpackt oder greife zu Produkten in Mehrwegbehältern. Unverpacktläden oder Bauernmärkte sind dafür ideale Orte.
Weitere Tipps für klimafreundliches Einkaufen:
7. Lebensmittelverschwendung vermeiden
Jährlich landen in Österreich rund 1 Million Tonnen Lebensmittel im Müll. Plane deine Einkäufe, lagere richtig und nutze Reste kreativ – so sparst du Geld und schützt das Klima.
8. Nachhaltig zum Einkauf
Auch der Weg zum Supermarkt zählt: Wer zu Fuß geht, mit dem Fahrrad fährt oder den Einkauf mit dem Öffi-Weg zur Arbeit kombiniert, reduziert Emissionen. Für größere Mengen eignen sich Fahrradanhänger oder Einkaufstrolleys.
Fazit: Viele kleine Schritte – große Wirkung
Klimafreundlich einkaufen bedeutet, bewusste Entscheidungen zu treffen: Bio statt konventionell, regional und saisonal statt importiert, pflanzlich statt fleischlastig. Es ist nicht nötig, alles auf einmal zu verändern – jeder kleine Schritt zählt. Mit der Zeit wird nachhaltiges Einkaufen zur Gewohnheit.