Energie sparen, Ressourcen schonen und den ökologischen Fußabdruck reduzieren – und das alles während der Arbeitszeit? Ja, das geht! Wer denkt, Klimaschutz sei nur etwas für zu Hause oder beim Wocheneinkauf, unterschätzt das Potenzial des Arbeitsplatzes. Denn gerade im Büroalltag schlummern zahlreiche Möglichkeiten, nachhaltiger zu handeln – ohne dabei an Produktivität zu verlieren:
1. Stand-by frisst Strom – abschaltbare Steckerleisten nutzen
Viele Geräte verbrauchen auch im Standby-Modus weiterhin Strom. Laut dem deutschen Umweltbundesamt verursacht dieser sogenannte Leerlaufstrom in einem durchschnittlichen Haushalt jährlich rund 360 Kilowattstunden*– das entspricht etwa 170 Kilogramm CO₂ und rund 115 Euro an unnötigen Stromkosten. Im Büro können es durch die Vielzahl an Geräten deutlich mehr sein.
Mit abschaltbaren Steckerleisten lassen sich Computer, Monitore oder Drucker nach Feierabend vollständig vom Stromnetz trennen – so verbraucht kein Gerät unnötig Energie im Stand-by.
* 360 kWh entsprechen etwa 450 Waschladungen (bei durchschnittlich 0,8 kWh/Wäsche)
2. Licht nur, wenn es wirklich gebraucht wird
Ob durch Bewegungsmelder, Zeitschaltuhren oder ganz einfach durch bewussteres Verhalten: Beleuchtung muss nicht den ganzen Tag laufen. Ein Arbeitsplatz sollte gut ausgeleuchtet sein – aber das bedeutet nicht, dass Flure oder Teeküchen ständig im hellen Licht erstrahlen müssen.
Moderne LED-Lampen verbrauchen über 80 % weniger Strom als herkömmliche Glühbirnen und halten deutlich länger.
3. Papiersparen durch bewusstes Drucken
Büropapier ist nach wie vor ein großer Ressourcenverbraucher. Etwa ein Drittel der gesamten Papierproduktion wird für Druckpapier verwendet. Die Faustregel lautet daher: Nur drucken, wenn es wirklich nötig ist – und wenn, dann doppelseitig. Dadurch lässt sich der Papierverbrauch signifikant reduzieren.
4. Recyclingpapier verwenden
Papier ist nicht gleich Papier. Recyclingpapier spart gegenüber Frischfaserpapier bis zu 60 % Energie und 70 % Wasser, verringert Abfall und Emissionen. Aufgrund dessen, dass das Papier bis zu sechs Mal wiederverwendet werden kann, sinkt auch der Holzverbrauch, wodurch gleichzeitig die Wälder geschont werden.
5. Stoßlüften statt Dauerlüften
Ein gekipptes Fenster sorgt zwar für Frischluft, führt aber im Winter zu Wärmeverlusten – und im Sommer oft zu ineffizienter Kühlung. Besser: Stoßlüften. Mehrmals täglich für wenige Minuten alle Fenster weit öffnen – das verbessert das Raumklima und spart gleichzeitig Heizenergie.
6. Laptops statt Desktop-PCs
Ein oft übersehener Faktor: Laptops sind deutlich energieeffizienter als stationäre PCs. Wer also mit einem mobilen Gerät arbeitet, verbraucht bis zu 70 % weniger Strom und schont damit auch das Klima.
7. Der Weg ins Büro zählt auch!
In Österreich werden an jedem Werktag etwa 98 Millionen Personenkilometer zurückgelegt, um zur Arbeit und wieder nach Hause zu kommen. Davon werden rund 70 Millionen Kilometer mit dem Auto zurückgelegt, entweder als Fahrer:in oder als Mitfahrer:in. Die Autofahrten zum Arbeitsplatz verursachen dabei jährlich mehr als drei Millionen Tonnen CO₂.
Wenn man aufs Auto angewiesen ist, kann man eventuell Fahrgemeinschaften bilden. Vielleicht ist es aber auch möglich, den Weg ins Büro mit öffentlichen Verkehrsmitteln, dem Rad oder (teilweise) zu Fuß zurückzulegen. So lässt sich CO2 einsparen und man bewegt sich mehr und tut „nebenbei“ etwas für die Gesundheit.
Fazit: Büro-Alltag neu denken
Klimaschutz beginnt im Kleinen – auch am Arbeitsplatz. Mit ein wenig Aufmerksamkeit und einigen strukturellen Anpassungen lassen sich Kosten sparen, lässt sich CO₂ reduzieren und das Arbeitsumfeld verbessern. Die Umsetzung beginnt im Kleinen: mit Lichtschaltern, Papierverbrauch und dem eigenen Arbeitsweg. Tag für Tag kann das Büro ein Stück nachhaltiger werden.
Jeder Beitrag zählt – auch Ihrer!
