Klimafreundlich reisen: Entspannt unterwegs mit gutem Gewissen

Urlaub bedeutet für viele Menschen Erholung, neue Eindrücke und eine Auszeit vom Alltag. Doch auch auf Reisen hinterlassen wir einen ökologischen Fußabdruck – insbesondere durch Verkehr, Unterkunft und Konsum.

Die gute Nachricht: Wer bewusst plant, kann auch unterwegs viel für den Klimaschutz tun. Hier sind praktische Tipps und Hintergrundinfos für eine entspannte und klimafreundliche Reise.

1. Anreise mit Bahn, Bus oder Fahrrad

Verschiedene Verkehrsmittel haben sehr unterschiedliche Auswirkungen auf das Klima. Laut Umweltbundesamt ist ein mit dem Auto zurückgelegter Kilometer – bei Benzin- oder Dieselantrieb – mehr als 15-mal klimaschädlicher als ein Kilometer mit der Bahn. Noch gravierender ist der Unterschied beim Flugzeug: Hier fällt pro Kilometer sogar über 31-mal so viel CO an wie bei einer Bahnfahrt.

Diese Berechnung berücksichtigt nicht nur die Emissionen während der Fahrt, sondern auch jene, die bei der Herstellung der Fahrzeuge entstehen. Auch Faktoren wie Auslastung und durchschnittliche Besetzung der Verkehrsmittel wurden in die Analyse einbezogen.

Tipp: Wer früh bucht, findet bei der Bahn oder im Fernbus oft günstige Tickets – ganz ohne Stau und Parkplatzsuche.

2. Öko-zertifizierte Unterkünfte wählen

Viele Reiseveranstalter und Unterkünfte tragen heute Umweltzeichen wie das EU Ecolabel, Green Key, BioHotels oder Austrian Ecolabel. Diese garantieren u.a. einen sorgsamen Umgang mit Ressourcen, faire Arbeitsbedingungen und biologische Lebensmittel.

Hier finden Sie eine Liste zertifizierter Betriebe: www.umweltzeichen.at

3. Vor Ort klimafreundlich mobil

Erkunden Sie Ihre Urlaubsregion zu Fuß, mit dem Fahrrad oder öffentlichen Verkehrsmitteln. Das spart CO₂, reduziert den Verkehrslärm und bringt Sie direkt mit der Umgebung in Kontakt.

Eine gute Planung hilft: Viele Regionen bieten inzwischen Gästekarten, die kostenlose Nutzung von Bus und Bahn inkludieren.

4. Regional und saisonal essen

Auch unterwegs lohnt es sich, auf regionale und saisonale Speisen zu achten. Gerichte mit heimischen Zutaten haben meist eine bessere Klimabilanz als solche mit importierten Lebensmitteln. So können zum Beispiel Erdbeeren aus fernen Ländern im Winter einen deutlich höheren CO₂-Fußabdruck haben als regionale Alternativen.

Tipp: Probieren Sie lokale Spezialitäten am Wochenmarkt oder im Gasthof statt bei internationalen Fastfood-Ketten.

5. Ressourcen schonen im Alltag

Wasser, Strom und Müll sind auch im Urlaub Themen. Denken Sie an kurze Duschzeiten, Licht ausschalten beim Verlassen des Zimmers, Handtücher mehrfach verwenden und Mülltrennung, wenn möglich.

Studien zeigen, dass der Unterkunftssektor etwa 10 % der gesamten jährlichen Emissionen des Tourismussektors ausmacht. Diese Emissionen entstehen hauptsächlich durch den Energieverbrauch in Hotels, insbesondere durch Heizung, Kühlung und Beleuchtung. Die erwähnte Studie betont, dass der Sektor das Potenzial hat, seine Emissionen um 15–20 % zu reduzieren, was einer jährlichen Einsparung von etwa 48 Millionen Tonnen CO₂-Äquivalent entspricht.

Zusätzliche Tipps für Ihre klimafreundliche Reisen

  • Kompensation: Wenn Flug oder Autofahrt nicht vermeidbar sind, können Sie CO₂ kompensieren – z. B. über Anbieter wie atmosfair, myclimate oder Climate Austria. Achten Sie darauf, dass die Projekte nach Gold Standard oder Plan Vivo zertifiziert sind.
  • Leicht packen: Jedes Kilogramm zählt – besonders im Flugzeug. Weniger Gewicht bedeutet weniger Kerosinverbrauch.
  • Längere Aufenthalte statt Kurztrips: Wenn Sie seltener, dafür bewusster und länger verreisen, reduziert das nicht nur Emissionen, sondern auch Stress.
  • Nachhaltige Reiseziele wählen: Einige Regionen setzen gezielt auf sanften Tourismus – etwa die Alpine Pearls, Danube Pearls oder Bergsteigerdörfer.

Fazit

Wer umweltbewusst unterwegs ist, entdeckt oft neue Perspektiven und erlebt Urlaub intensiver – oft sogar entspannter und genussvoller. Mit Bahn, Bus oder Fahrrad anreisen, regional essen, nachhaltig übernachten und sorgsam mit Ressourcen umgehen – so wird Ihre nächste Reise zum Gewinn für Sie und fürs Klima!