Was ist eigentlich unter dem Jargon KlimaskeptikerInnen zu verstehen?

KlimaskeptikerInnen haben ähnlich wie Personen, die am Kreationismus festhalten, festgefahrene Meinungen zum Thema. Sie lassen sich nicht durch Sachargumente erschüttern und klammern sich an jeden argumentativen Strohhalm, mit dem sich das Klimaproblem verdrehen oder verleugnen und die Öffentlichkeit verwirren lässt.

KlimaskeptikerInnen sind nicht interessiert daran, wissenschaftliche Erkenntnisse vermeintlich richtigzustellen, sie zielen darauf, gesellschaftliche Meinungen und Prozesse zu beeinflussen. Die Netzwerke, die sich über die Jahre herausgebildet haben, bestehen aus einer Vielzahl von „Amateur-KlimatologInnen“. Meist emeritierte ProfessorInnen, Lobbyisten, PolitikerInnen und Hobby-ForscherInnen bilden den Kern dieser unwissenschaftlich agierenden Gruppe. Indem sie sich gegenseitig zu Konferenzen und Tagungen einladen, halten sie das Netzwerk am Laufen. Außerdem haben sich sogenannte „Zitierkartelle“ gebildet, die den klimaskeptischen Sprachgebrauch in ihren Netzwerken gefestigt haben.

Das Erfolgsrezept der KlimaskeptikerInnen liegt in der Verkündung einfacher Botschaften. Sie bedienen das Bedürfnis nach einfachen Wahrheiten. Diese bequemen Wahrheiten fallen auf fruchtbaren Boden, weil alles so bleiben kann, wie es ist. Dabei kommen ihnen ihre vereinfachten Sachverhalte zugute.

Es gibt verschiedene Arten von SkeptikerInnen:

  • Trendskeptizismus – ein Klimawandel findet nicht statt
  • Ursachenskeptizismus – nicht der Mensch ist schuld
  • Folgenskeptizismus – der Mensch ist fähig sich anpassen bzw. die positiven Folgen des Klimawandels überwiegen die negativen
  • Weitere Gründe für Skepsis – Ideologie, Bezahlung und Unzufriedenheit: In diesem Segment wird mit Parolen wie Ökodiktatur, Öko-Sozialismus, Klimawandel als trojanisches Pferd für den Kapitalismus gearbeitet

ALLE zusammen haben eine Kernbotschaft: Es ist kontraproduktiv oder übertrieben, dem Klimawandel etwas entgegenzusetzen. Der „fossil based way of life“ (fossile Lebensart) darf nicht in Frage gestellt werden.

Quellen:

Brunnengräber, Achim (2013): Klimaskeptiker in Deutschland und ihr Kampf gegen die Energiewende. IPM Working Paper No. 1/2013